Leg 2 ist wirklich spannend gewesen. Früh morgens am 14.10. wurde in Rotterdam gestartet, dann über Dieppe nach Cherbourg gesegelt und am Freitag den 21.10. sehr früh morgens sind Yacht und Crew munter und heil in Brest angekommen. Wind und Wetter bescherten eine Menge Abwechslung die durch das sehr anspruchsvolle Tidenrevier abgerundet wurde. Die größte erlebte Stromgeschwindigkeit an einer Engstelle ist mit fast 8 Knoten gemessen worden. In der Hafeneinfahrt von Dieppe setzte der Gezeitenstrom so stark, dass der Kurs um 40° vorgehalten werden musste und die Yacht nur seitlich driftend den Hafen anlaufen konnte. In Summe wurde eine Distanz von 609 Seemeilen zurückgelegt. Erstmals haben uns während der mehrstündigen Nachteinfahrt nach Brest Delphine begleitet.
Nach zwei Tagen Erholung und Regeneration, einem kleinen Crewwechsel und frischem Proviant ist in Brest auf ein gutes Wetterfenster gewartet worden um in die nächste anspruchsvolle Etappe starten zu können. Die Biskaya kann es in sich haben. Daher musste das Wetter genauestens beobachtet werden. Ursprünglich wurde der Start auf das Mittagshochwasser am Montag den 24.10. festgelegt. Ein sich ankündigendes Tiefdruckgebiet das ab Mittwochnachmittag die Süd-Biskaya mit Windstärken von bis zu 38 Knoten erreichen sollte veranlasste die Crew das Ablegen um 12 Stunden vorzuverlegen. Leg 3 begann somit in der Nacht von Sonntag auf Montag. Ablegen und die Ausfahrt verliefen unproblematisch. Kaum Biskayaluft geschnuppert kündigte sich durch eindrucksvolles Wetterleuchten der erste Willkommensgruß an. Bei der Kursänderung nach Süden in die Biskaya kam dickes Wetter. Schauer- und Gerwitterböen mit entsprechenden Begleiterscheinungen hießen die Crew herzlich Willkommen. Im weiteren Verlauf entpuppte sich die Entscheidung früher auszulaufen dennoch als sehr richtig. Schöne Sonnenauf und -untergänge begleiteten den weiteren Verlauf. Stundenlang eskortiert von Delphinen und in der Ferne wurden die ersten Wale ausgemacht. Anfangs leider mit ein paar Maschinenstunden, dann aber vielen Stunden herrlichstem schnellen Segeln bei Sonnenschein und sternenklaren Nächten mit unzählbaren Sternschnuppen.
Nach zweieinhalb Tagen Biskaya erreichten Yacht und Crew vor dem stürmischen Wetter den sicheren Hafen von A Coruna.
Heute Nachmittag wird wieder abgelegt um durch die Nacht Vigo anzulaufen …